Fasten im Frühling – A Beginner‘s Guide

Traditionell ist der Frühling die Zeit zum Fasten. Teils historisch gewachsen und aus religiösen Gründen: zwischen Aschermittwoch und Karfreitag. Aber auch aus gesundheitlichen Gründen in Form von Heilfasten und als körperlicher und psychischer „Neustart“ nach der dunklen Jahreszeit wird gefastet. Und nicht zuletzt ist Fasten ein recht effektiver Weg, das beim oder anderen angelegte „Winterpläutzchen“ wieder zu reduzieren…

 

Das gängige Fasten zwischen Aschermittwoch und Karfreitag ist streng genommen kein wirkliches Fasten, sondern eine gewisse Form der Genügsamkeit bzw. Enthaltsamkeit. Man verzichtet dabei bewusst auf gewisse Lebensmittel. Vor allem der Verzicht auf Fleisch, Süßes und Alkohol ist weit verbreitet. Aber auch der bewusste Verzicht auf andere „Konsumgüter“ wie Rauchen, Computerspiele, Fernsehen und ähnliches.

Zwar mag diese „traditionelle“ Fastenart durchaus gesundheitlich positive Effekte haben und wieder zu einer anderen Wahrnehmung von sonst als selbstverständlich empfundenen Dingen führen – allerdings handelt es sich nicht um die auf den gesundheitlichen Effekt ausgelegte Variante des Fastens: das Heilfasten. Zum Heilfasten könnte man ganze Bücher schreiben (die es übrigens auch gibt…). Die Anzahl der Varianten ist grenzenlos. Allen gemein sind jedoch die starke Kalorienrestriktion und der temporäre vollständige Verzicht auf Nahrung.

 

Der Homo sapiens snackus

Der moderne Mensch isst mit einer unglaublich hohen Frequenz, selten liegen Mahlzeiten mehr als 6 Stunden auseinander. Von den ganzen kleinen Snacks einmal ganz zu schweigen, die wir uns ständig zwischendurch noch gönnen. Dabei ist zunächst einmal unwichtig, ob gesundes oder ungesundes Essen – wenn wir essen, ist der Körper mit der Verdauung beschäftigt… 

Die wilde Fahrt des Speisebreis durch unseren Körper hat dabei mehrere Etappen: Im Magen verweilt er etwa 6 - 8 Stunden, danach folgen etwa 9 Stunden Weg durch den Dünndarm (immerhin knappe 10 Meter lang). Bis der Dickdarm schließlich den Rest der Mahlzeit ausscheidet können weitere 25 – 30 Stunden vergehen. Bei Verstopfung oder schlechter Verdauung noch mehr…

Fasten ist als bewusster Nahrungsverzicht für einen längeren Zeitraum eine echte Pause für unseren gestressten Verdauungstrakt und entsprechend auch für unseren gesamten Körper – denn Verdauung ist echte Schwerstarbeit. Und wenn der Körper endlich einmal nicht damit beschäftigt ist, den unermüdlich von uns vertilgten Strom an Nahrung zu verwerten, kann er sich auch mal anderen Aufgaben widmen.

Und in Bezug auf die menschliche Evolution gesehen, ist klar, dass Fasten positive Effekte auf den Körper hat. 

Wir Menschen sind gemäß unserer Entwicklungsgeschichte überhaupt nicht darauf ausgelegt, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche Nahrung zu verdauen. Für unseren Körper ist das absolut unnatürlich. Als der Mensch noch Jäger und Sammler war, galt es, große Portionen Nahrung auf einmal zu vertilgen - wenn denn welche verfügbar war. Denn bis zur nächsten Mahlzeit konnten mehrere Tage vergehen. Tiere jagten sich nicht von selbst und pflanzliche Nahrung war eh rar zu finden. Doch der Körper musste auch in diesen „Hungerphasen“ irgendwie Energie zur Verfügung stellen, damit unsere Vorfahren überhaupt bis zur nächsten Mahlzeit überlebten…

Doch wie stellte und stellt der Körper diese Energie zur Verfügung?

 

Ketose

Unser Körper verstoffwechselt gerne Zucker, denn dieser ist zu Energiegewinnung bequem „zu verfeuern“. Wenn keine Nahrung mehr aufgenommen wird, werden zunächst die Zuckerspeicher in Muskeln und Leber geleert (Glykogenspeicher). Die in Muskulatur und Leber gespeicherte Menge an Glykogen liegt im Erwachsenen Menschen bei beachtlichen 300 – 500 Gramm! Doch irgendwann sind auch diese Reserven verbraucht - und der Körper steht vor dem Problem, alle energieaufwendigen Prozesse weiter am Laufen zu halten.

Dann beginnt die Leber, Fette in Ketonkörper umzuwandeln, welche nun als Zuckeralternative zur primären Energiegewinnung genutzt werden. Energieverbrauchende Gewebe wie Hirn, Herz und Muskeln müssen sich kurz auf den neuen Energieträger umstellen, da zur Nutzung der neuen Energiequelle einige zusätzliche Enzyme gebildet werden müssen (ich spare mir an dieser Stelle zu tiefe Abschweifungen in die Biochemie). Diese Umstellungszeit variiert von Person zu Person. So ist der Eine bereits nach einem Tag Fasten umgestellt und verspürt keine Missempfindungen oder Schlappheit. Andere brauchen manchmal mehrere Tage und haben teilweise mit Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit und schlechter Laune zu kämpfen…

Übrigens: Ketone können nicht als Körperfett deponiert werden! Einmal gebildet, werden sie zur Energiegewinnung in den Mitochondrien (den „Zellkraftwerken“) genutzt  – oder ansonsten ungenutzt einfach mit dem Urin ausgeschieden.

 

Autophagie

Gerne wird gesagt, Fasten wirke „entgiftend“ oder „entschlackend“. Dem muss ich als Biologe zunächst wiedersprechen, weil die Begriffe irreführend sind.

Unser Körper entgiftet permanent, dazu haben wir Leber und Nieren. Die Entgiftungsleistung des Körpers lässt sich zwar durch die Verwendung von Leber-aktivierenden Pflanzenstoffen und Komplexbildnern steigern (welche manchmal im Rahmen des traditionellen Heilfastens parallel eingesetzt werden). Die Entgiftungsleistung der Leber steigt aber normalerweise durch den eigentlichen Nahrungsverzicht nicht an.
Allerdings hören wir beim Fasten immerhin temporär damit auf, dem Körper belastende Stoffe über die Nahrung zuzuführen.

Auch der Begriff „Entschlackend“ trifft es nicht so ganz, da es im Körper keine Schlacken gibt – diese entstehen lediglich bei der Metallverarbeitung…

Beide Begrifflichkeiten meinen aber eigentlich das Richtige: Fasten ist reinigend!

Und zwar nicht nur im spirituellen Sinne, sondern wortwörtlich. Der zeitweilige Nahrungsverzicht gibt dem Körper Zeit, den im Laufe der Zeit angesammelten „Stoffwechsel- und Zellmüll“ zu entsorgen, der sich normalerweise während unserer ständigen und hochfrequenten Nahrungszufuhr im Körper ansammelt. Die niedrige Kalorienzufuhr und der resultierend niedrige Insulinspiegel führt zu einer erhöhten Autophagie und der verstärkten Aktivität unserer körpereigenen „Müllabfuhr“: den Makrophagen.

Der Begriff Autophagie bedeutet, dass Zellen nach einer gewissen Zeit des Fastens Abbauprodukte und Bestandteile von sich selbst verdauen und zur Energiegewinnung nutzen. Das reicht von fehlgefalteten Proteinen bis zu ganzen Zellorganellen wie geschädigten Mitochondrien. Dieser Prozess setzt etwa nach 12 Stunden ohne Nahrungsaufnahme ein und erreicht seinen Peak etwa nach 2-3 Tagen. Normale Autophagieprozesse finden in den Zellen statt und sorgen dafür, dass die Zelle „entmüllt“.

Makrophagen hingegen sind Autophagiespezialisten – und im wahrsten Sinne des Wortes unsere körpereigene Müllabfuhr. Diese auch als Fresszellen bezeichneten Spezialisten gehören zur Immunabwehr des Körpers. Sie nehmen unerwünschte Partikel in sich auf („fressen sie“) und zersetzen sie. Dazu zählen missgebildete, kaputte, kranke oder tote Zellen, Krankheitserreger und andere Partikel, die den Körper schädigen können.

Entsprechend führt die Verstärkung dieser Prozesse zu einer Reinigung des Körpers und die meisten gesundheitsförderlichen Effekte des Fastens beruhen auf diesem zugrundeliegenden Mechanismus. Weil die Autophagie im Alter an Effizienz verliert, kann es zu kranken Ablagerungen in den Zellen kommen, die wiederum potenziell zu Demenz, Diabetes, Tumoren und Atherosklerose führen können.

 

Fasten und Entzündungen

Fasten kann positive Effekte auf chronische Entzündungen haben. Der zugrundeliegende Effekt wird vermutlich durch einen speziellen Ketonkörper verursacht, der im Rahmen der Ketose gebildet wird. Das so genannte β-Hydroxybutyrat (BHB) hemmt einen spezifischen Zellkomplex unseres angeborenen Immunsystems, der an der Entstehung verschiedener chronisch-entzündlicher Erkrankungen beteiligt ist (das so genannte NLRP3-Inflammasom).

Dieser Effekt wird auch durch ketogene Ernährung verursacht. Bei dieser Ernährungsform kommt der Körper durch den fast vollständigen Verzicht auf Kohlenhydrate ebenfalls in Ketose.

Außerdem enthalten viele Lebensmittel (v.a. Fleisch und Milchprodukte) Arachidonsäure, die als Vorläufer von entzündungsfördernden Botenstoffen dient (Prostaglandinen). Entsprechend günstig wirkt sich der Verzicht bezüglich Entzündungen aus.

 

Welche Fastenform ist die richtige für mich?

Diese Frage kann man leider nicht pauschal beantworten, weil es zu viele Arten gibt. Ich möchte Ihnen daher an dieser Stelle nur die Version vorstellen, mit der ich selbst vertraut bin – und die für normale, berufstätige und eventuell Sport-treibende Menschen meines Erachtens auch die praktikabelste ist: Intermittierendes Fasten!

Intermittierendes Fasten

Intermittierendes Fasten (auch als Intervallfasten bezeichnet) ist quasi eine Art „Teilzeitfasten“. Dabei werden lediglich kurze Fastenperioden eingelegt, anstatt wie beim „klassischen“ Heilfasten tagelang auf Nahrung zu verzichten. Es handelt sich also eher um einen Essrhytmus mit festen Zeitblöcken ohne Nahrungsaufnahme. Sie verzichten dabei während bestimmter Tagesphasen völlig auf Nahrung und essen ansonsten wie gewohnt, allerdings in einem deutlich kürzeren Zeitfenster.

Obwohl beim Intermittierenden Fasten immer nur bestimmte Zeiträume auf Nahrung verzichtet wird, kommt man mit dieser eher sanften Fastenmethode auf alle Vorzüge, die einem auch „hartes Heilfasten“ beschert – bei dem über mehrere Tage nichts gegessen wird. So kommt man beim intermittierenden Fasten sowohl in den Bereich der Autophagie als auch der Ketose. Und Sie müssen sich im Gegensatz zum klassischen Heilfasten keinen Urlaub nehmen (glauben Sie mir, Sie möchten nicht nach vier Tagen ohne Essen im Büro sitzen) und können das Prinzip auch längerfristig als Ernährungsform in Ihren Alltag integrieren.


Bei intermittierenden Fasten gibt es im Prinzip drei Hauptarten der Intervalleinteilung:

  • 16:8 Fasten
  • 5:2 Fasten
  • 1:1 Fasten

 

16:8 Fasten

Beim 16:8 Fasten essen Sie 16 Stunden lang nichts und den übrigen Tag ganz normal. Natürlich sollte man das Fastenintervall über die Nachtruhe legen. So lässt sich dieses Fastenintervall besonders leicht in den Alltag integrieren und ist auch für Fastenanfänger geeignet. Man hört abends rechtzeitig auf zu essen und verzichtet auf das Frühstück:

Tadaa, 16 Stunden Fastenintervall!

Alltagstauglich - 16:8 FastenNatürlich könnte man äquivalent auch Frühstücken und auf das Abendbrot verzichten,je nach Präferenz. 

Übrigens: das Frühstück ist nicht so wichtig wie uns über Jahrzehnte von Ernährungswissenschaftlern suggeriert wurde (überspitztes Schlagwort: „Frühstück das neue Rauchen“). So können viele Menschen problemlos auf das Frühstücken verzichten. Wem zu sehr der Magen knurrt oder wessen IQ mit leerem Magen morgens im Büro merklich unter Leistungswunsch bleibt, dem kann beispielsweise mit einem „Bulletproof Coffee“ geholfen werden, oder durch einen Löffel Galaktose. Dazu später mehr.

Während Ihres Essintervalls können Sie prinzipiell essen was Sie möchten. Allerdings sollte auf „dreckiges Essen“ verzichtet werden: Fast Food, zu große Mengen von Süßigkeiten und Massen von Weißmehl-Produkten können den Erfolg des intermittierenden Fastens zunichtemachen! Und 8 Stunden essen dürfen heißt nicht, sich 8 Stunden konstant vollzustopfen. Wenn Sie in ein Kalorien-Plus geraten, können Sie trotz Fastenintervall zunehmen!

5:2 Fasten

Beim 5:2 Fasten müssen Sie schon eine gute Ecke mehr Disziplin mitbringen, als bei der gut in den Alltag integrierbaren 16:8 Variante. Denn hier folgen auf 5 Tage normales Essen 2 „echte“ Fastentage, in all ihrer Härte! Allerdings müssen Sie nicht 48 Stunden gar nichts essen, es sind für Frauen 500 und für Männer 600 Kcal erlaubt („ein Hauch von nichts“). Diese Kalorien sollten als mageres Eiweiß oder Gemüse sowie Obst mit geringem Zuckeranteil verzehrt werden. In keinem Fall Weißmehl oder Zucker, weil der resultierende Blutzuckeranstieg und –abfall das Hungergefühl drastisch verstärken kann! Für die „Esstage“ gelten die gleichen Empfehlungen wie für das Essintervall der 16:8 Variante.

1:1 Fasten

Beim 1:1 Fasten wechseln sich Tage mit normaler Nahrungszufuhr und Fastentage ab. Für die Fastentage gelten die gleichen Empfehlungen wie für die 5:2 Variante. Für die „Esstage“ gelten die gleichen Empfehlungen wie für das Essintervall der 16:8 Variante.

Intermittierendes Fasten und Sport

Sportlich aktive Menschen (wie ich) sorgen sich oftmals, dass das Intervallfasten Auswirkungen auf Ihre sportliche Leistungsfähigkeit haben könnte. Das ist jedoch zum Glück regulär nicht so - während der Fastenphasen können die meisten Menschen problemlos Sport betreiben. Denn Fasten und Sport schließen sich nicht aus…

Allerdings muss an dieser Stelle gesagt werden, dass einige Leute (wie ich) besser während des „Essintervalls“ zum Training gehen, weil innerhalb des Fastenintervalls die körperliche Leistung doch nicht ganz so hundertprozentig ist, wie gewohnt. Deshalb bevorzuge ich persönlich auch die 16:8 Variante, während der es keine ganzen Fastentage gibt (Fasten für Softies – wie mich…). Das ist aber recht individuell, da hilft nur ausprobieren. Nüchtern Sport zu betreiben hat den Vorteil, dass dadurch die Fettverbrennung enorm angefeuert wird. Wenn Sie also mit der Intention Fasten dadurch abzunehmen, ist die 5:2 oder 1:1 Variante mit Trainingseinheiten an den Fastentagen die beste Wahl.

So oder so: es kommt definitiv nicht zu einem langfristigen sportlichen Leistungseinbruch durch das intermittierende Fasten. Einige Leute steigern sich sogar trotz des Fastens in dieser Zeit im Training.

Ernährungstipps

Abgesehen von den weiter oben bereits genannten „No-Gos“ im Rahmen des intermittierenden Fastens, sollten Sie möglichst auf eine Ernährung achten, die reich an guten Fetten und Ballaststoffen ist. Ballaststoffe machen nicht nur lange satt, sie fördern auch die Verdauung. Es sollten reichlich Gemüse, Obst, Nüsse, fetter Seefisch, Vollkornprodukte und ab und an mageres Fleisch auf der Speisekarte stehen. Es scheint übrigens, als würde die Autophagie besser anlaufen, wenn auf tierisches Eiweiß (v.a. Milchprodukte) verzichtet wird. Deshalb sollte zumindest das ein oder andere „Essintervall“ ohne derartige Lebensmittel gestaltet werden.

Nüsse, Kartoffeln, Erbsen, Keimgemüse, Äpfel, Birnen, Pilze und Salat enthalten den Wirkstoff Spermidin (auch Monoaminopropylputrescin genannt). Diese spezielle Verbindung aus mehreren Aminosäuren hat die Fähigkeit, die Autophagie anzuregen. So lässt sich die, durch das Fastenintervall ausgelöste Autophagie nochmals steigern, bzw. auch während des Essintervalls in gewisser Menge erhalten.

Achten Sie auf eine gute Versorgung mit Omega-3 Fettsäuren – nicht nur in der Fastenzeit, aber dann besonders. Vor allem fetter Fisch wie Hering, Makrele und Lachs liefert diese wertvollen Fettsäuren. Aber auch Butter von glücklichen Kühen mit Weidehaltung, die sich von Gras auf der Wiese ernähren, enthält gewisse Mengen Omega-3 Fettsäuren. Eine gute Ergänzung bieten hochwertige Omega-3 Nahrungsergänzungen, z.B. Fischöl oder Krillöl.

Allgemein läuft man durch die verkürzten Intervalle der Nahrungsaufnahme schneller Gefahr, an verschiedenen Mikronährstoffen einen Mangel zu entwickeln, vor allem, wenn man die Mahlzeiten nicht strukturiert hat und „einfach isst“ wenn man darf. Es empfiehlt sich daher, über ein gutes Multi-Vitamin-Präparat die Grundversorgung mit Mikronährstoffen abgedeckt zu halten.

Und wie verhält es sich mit dem Trinken?

Achten Sie während des Fastens darauf, genügend zu trinken – denn an fast allen Stoffwechselprozessen des Körpers ist Wasser beteiligt.

Wichtig ist aber, dass innerhalb des Fastenintervalls primär nur kalorienfreie Getränke getrunken werden, wie Mineralwasser, Kräutertees und schwarzer Kaffee. Kaffee fördert übrigens die Ketose, sollte aber strikt ohne Milch und Zucker getrunken werden. Wer (wie ich) aber etwas Süße im Kaffee braucht, sollte zum süßen auf Xylit oder Erythrit zurückgreifen. Allerdings nicht in utopischen Mengen, sonst können die Zuckeralkohole abführend wirken.

Absolute No-Gos sind Milch und zuckerhaltige Softdrinks. Während des Essintervalls sind auch verdünnte Fruchtschorlen ok, aber bitte keine Säfte mit Zuckerzusatz dazu verwenden. Holunder- und Johannisbeersaft z.B. liefern wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyane.

Ernährungstricks

Hier noch einige spezielle Tricks und Kniffe, die das intermittierende Fasten unterstützen, bzw. Ihnen das Leben während des Fastenintervalls deutlich erleichtern.

Der legendäre Bulletproof Cofee & MCT-Öl*

Als guter Start in den Fastentag bzw. das KaffeeFastenintervall empfiehlt sich der legendäre Bulettproof Cofee.

Das ist nichts anderes, als ein starker schwarzer Kaffee (optional kalorienfrei gesüßt), dem ein guter Löffel Fett zugesetzt wurde. Gängig wird dazu hochwertige Butter, Kokosöl oder MCT-Öl verwendet.

Klingt gewöhnungsbedürftig, warum macht man das…?

Mal abgesehen von der tollen Wirkung, die Kaffee nun mal hat (wie morgens die Augenlider auseinanderzuziehen - und die Ketose anzufeuern), liefert das zugesetzte Fett im Kaffee eine gewisse „Brennsubstanz“ für den Körper, so dass der morgendliche Hunger verschwindet. Beim 16:8 Fasten bekommt man so wunderbar die letzten Stunden bis zum Start des Essintervalls mittags überbrückt. Und da reines Fett den Insulinspiegel nicht anhebt, wird die laufende Autophagie im Körper dadurch nicht beeinträchtigt.

Win win Situation also…

Ich empfehle für den Bulletproof Cofee die Verwendung von MCT-Öl.

MCT* hat (wenn die richtige Art genutzt wird) besondere Stoffwechseleigenschaften bzgl. der Ketose. MCT steht für Medium Chain Triglycerides, also mittelkettige Triglyceride. Die Länge der Fettsäuren in dieser Gruppe liegt im Bereich von 6 – 12 Kohlenstoffatomen, also C6 – C12. Am häufigsten sind diese Fettsäuren in Pflanzenfetten wie Kokosöl oder Palmöl enthalten (wobei Produkte aus Kokosöl aus ethischen Gründen zu bevorzugen sind).

Aber Augen auf beim Kauf, denn MCT ist nicht gleich MCT!

Für die intermittierend-Fastenden ist vor allem das MCT C8 relevant: Caprylsäure! Sie ist zu etwa 6 % in Kokosöl enthalten, allerdings auch als fast reines Öl im Handel erhältlich.

Im Gegensatz zu normalen Fetten wird Caprylsäure nicht über mehrere Schritte im Darm in freie Fettsäuren abgebaut, sondern bildet in der Leber direkt Ketone. Dieses MCT umgeht also die Verstoffwechslung in der Galle und dem Darm und wird zügig als Energieträger in den Mitochondrien abgebaut, wo ATP, also Zellenergie, entsteht. Einmal gebildete Ketone können nicht als Körperfett deponiert werden - Ketone, die nicht zur Energiegewinnung in den Mitochondrien genutzt werden, werden einfach mit dem Urin ausgeschieden.

Caprylsäure-reiches MCT-Öl ist also ein sehr „ketosefreundlicher“ Energielieferant, der einem während des Fastenintervalls schnelle Energie zur Verfügung stellt und einem so z.B. gut durch den Arbeitstag hilft. Oft werden im Bulletproof Coffee auch MCT-Öl und Kokosöl/ Butter miteinander kombiniert…

Wenn der Magen zu sehr knurrt…

Wenn der Magen kurz vor Ende des Fastenintervalls zu sehr knurrt, oder man das Fastenintervall sogar etwas in die Länge ziehen möchte, um die Vorteile der Autophagie noch etwas zu verlängern (die ja erst nach 12 Stunden einsetzt), so kann die Verwendung von Apfelpektin und/oder Galactose helfen.

Apfelpektin* ist ein fast kalorienfreier Ballaststoff. Es kann enorm viel Flüssigkeit an sich binden und quillt bei Kontakt mit Wasser zu einem dickflüssigen Gelee auf. Dadurch kann es nach der Einnahme von Apfelpektin zu einem starken Sättigungungsgefühl kommen, das oft längere Zeit anhält. Das macht man sich gerne bei Diäten zunutze – aber diese Eigenschaft ist auch im Rahmen des intermittierenden Fastens sehr gut zu nutzen.

Auf die laufende Ketose und die Autophagie hat die Einnahme von Apfelpektin keinen negativen Effekt, da der Ballaststoff quasi unverdaulich ist (lediglich einige Darmbakterien können Pektin umsetzen – dabei entstehen der Darmgesundheit förderliche Abbauprodukte), so gut wie keine Kalorien enthält und den Insulinspiegel nicht beeinflusst. Allerdings springt natürlich die Verdauungsaktivität durch den stark quellenden Stoff an. Deswegen sollte Apfelpektin immer erst zum „Durchhalten“ am Ende des Fastenintervalls eingesetzt werden, keinesfalls konstant und mehrmals im Intervall, um „den Bauch gefüllt zu halten“.

Für den Verzehr von Apfelpektin (in einem Getränk) empfiehlt es sich, unter konstantem Rühren Flüssigkeit auf das Pulver zu geben und das ganze sofort zu trinken – sonst quillt das Pektin quasi zu Pudding und kann sehr stark am Glas anhaften.

Galactose* ist ein Zucker (keine Angst, keiner von „den bösen“), der komplett Insulin-unabhängig verstoffwechselt wird. Wenn gegen Ende des Fastenintervalls die kognitive Leistungsfähigkeit merklich absinkt, aber man z.B. gerade auf der Arbeit ist und den Kopf zusammenhalten muss, kann ein Löffel Galactose als „Notfallenergieschub“ helfen. Dieser kann auch gut mit Apfelpektin kombiniert werden, um das Fastenintervall noch etwas in die Länge zu ziehen.

Für wen ist intermittierendes Fasten nicht geeignet?

Allgemein sollten Sie vor dem Fasten Rücksprache mit einem Arzt oder Therapeuten halten, wenn Sie unter chronischen Krankheiten leiden, der Körper von einer vorrausgegangenen Krankheit erholt, Sie sich gerade von einer OP oder Verletzung erholen, oder Sie sonst durch irgendwelche Faktoren körperlich geschwächt sind. Es gibt zwar auch Fälle (wie z.B. entzündliche Darmkrankheiten), bei denen das Fasten eine positive Wirkung haben kann. Aber das sollte vorher in jedem Fall mit einem Fachkundigen besprochen werden.
Falls Sie unter Gallensteinen leiden, kann das Fasten einen unkontrollierten Abgang verursachen und Komplikationen verursachen. Menschen, die zu Essstörungen mit verminderter Kalorienaufnahme neigen (wie Bulimie und Anorexia nervosa) sollten vom Fasten definitiv die Finger lassen, da man so das eh gestörte Essverhalten noch weiter zur Entgleisung bringen könnte! Und nein, da kann man bitte auch nicht mit der reinigenden Wirkung des Fastens argumentieren.

 

Anmerkungen

*= Die zu einzelnen Nahrungsergänzungen und Wirkstoffen getroffenen Aussagen sind keine Claims im Sinne der EU Health Claim Verordnung, sondern sind als biologische Aussagen zu betrachten, die noch nicht ausreichend durch Studien untermauert sind, um den Status eines Health Claims zu haben, oder beruhen auf Erfahrungswerten.

Dieser Artikel wurde nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und beruht Teilweise auch auf persönlichen Erfahrungen. Irrtümer Vorbehalten. Alle getroffenen Aussagen sind biologischer und nicht medizinischer oder therapeutischer Natur. Es handelt sich um eine Übersicht zum Intermittierenden Fasten, nicht um eine Leitlinie oder Handlungsempfehlung. Wenn Sie unsicher sind, ob Fasten dieser Art gesundheitlich für Sie geeignet ist, halten Sie Rücksprache mit einem Therapeuten, Arzt oder Ernährungsberater Ihres Vertrauens.

 

Geeignete EifelSan Produkte zum intermittierenden Fasten

Hier eine Auswahl an EifelSan Produkten, die zur Ergänzung und Unterstützung während des Fastens genutzt werden können:

 

Quellen u.a.:
Sokoloff, L. O. U. I. S. "Metabolism of ketone bodies by the brain." Annual review of medicine 24.1 (1973): 271-280.

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LaManna, Joseph C., et al. "Ketones suppress brain glucose consumption." Oxygen Transport to Tissue XXX. Springer, Boston, MA, 2009. 301-306.

Gasior, Maciej, Michael A. Rogawski, and Adam L. Hartman. "Neuroprotective and disease-modifying effects of the ketogenic diet." Behavioural pharmacology 17.5-6 (2006): 431.

Marosi, Krisztina, et al. "Metabolic and molecular framework for the enhancement of endurance by intermittent food deprivation." The FASEB Journal 32.7 (2018): 3844-3858.

Speaker, Kristin J., et al. "A Single Bout of Fasting (24 h) Reduces Basal Cytokine Expression and Minimally Impacts the Sterile Inflammatory Response in the White Adipose Tissue of Normal Weight F344 Rats." Mediators of inflammation 2016 (2016).

Alirezaei, Mehrdad, et al. "Short-term fasting induces profound neuronal autophagy." Autophagy 6.6 (2010): 702-710.

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Gunning AP, Bongaerts RJM, Morris VJ. Recognition of galactan components of pectin by galectin-3.FASEB J
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Behall, K., Reiser, S. (1986), "Effects of Pectin on Human Metabolism"; Chemistry and Function of Pectins (248-265), Eds. M. L. Fishman, J. J. Jen, ACS Symposium Series; American Chemical Society, Washington D.C., 1986

Flourie, B., Vidon, N., Florent, C., Bernier, J.J. (1984), "Effect of pectin on jejunal glucose absorption and unstirred water layer thickness in normal man"; Gut 25 (936-941)

https://ketosource.co/caprylic-acid-c8/

https://autoimmunportal.de/intermittierendes-fasten/

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